Rudel von größtenteils mehr als hundert Tieren mit ausgeklügelter
Sozialstruktur
hohe Intelligenz
bis zu 6 Würfe zu 6 - 7 Junge pro Jahr
Vorkommen und Bedeutung
Stammt ursprünglich höchstwahrscheinlich aus den Steppen Zentralasiens.
Wird auch Wasserratte, Kanalratte, Erdratte oder Wühlratte genannt.
Lebt oft in Erdbauten in der Nähe von Bachläufen oder Teichen,
aber auch in Häusern und Kanalisationen.
In menschlichen Siedlungen sogar hauptsächlich in den Abwasserkanälen,
wo sie sich von Küchenabfällen ernähren und ihre Nester an trockenen
Plätzen aus Papier, Watte oder ähnlichen Stoffen bauen. Bricht ein
solches Abwasserrohr, so dringen die Ratten durch die Öffnung in
die umgebenden Räume ein und erzeugen eine erhebliche Zerstörung.
Schäden hauptsächlich durch Zernagen von Verpackungen und Verunreinigung
durch Kot und Urin
Orientalische Schabe (Blatta orientalis)
Aussehen
Körperlänge: bis zu 30 mm
Farbe: einheitlich Dunkelbraun bis Schwarz
erwachsenes Weibchen trägt lediglich kurze Stummelflügel
beim Männchen bedecken die Flügel dagegen gut 3/4 des Hinterleibes
Larvenstadien (Nymphen) ebenfalls einheitlich dunkelbraun gefärbt,
ohne Flügel
Entwicklung
Eipaket (Oothek) mit 15 Eiern nach 1 Tag abgelegt
nach 44 Tagen (bei optimaler Temperatur und Luftfeuchtigkeit)
schlüpfen Nymphen
Nymphenentwicklung 126 - 165 Tage bei 9 - 10 Häutungen
Vorkommen und Bedeutung
Vornehmlich in feucht-warmen Bereichen von z.B. Bäckereien, Brauereien,
Toiletten, Molkereien, Schlachthöfen, Gastwirtschaften, Großküchen,
Wäschereien, Küchenbereichen von Krankenhäusern,
Heizungskellern, Lagerräumen, Hallenbädern oder
Wasseraufbereitungs - Anlagen
Bei starkem Befall charakteristischer, unangenehmer Geruch ihrer
Drüsensekrete
Befallenen Lebensmittel werden wie bei Befall durch die Deutsche
Schabe ungenießbar wegen Kot und Kropfinhalt
Kugelkäfer (Gibbum psylloides)
Aussehen
Körperlänge: 2 - 3mm
eiförmige Körperumriss
hochgewölbte, stark glänzende, dunkelbraune - schwarze Flügeldecke
ernähren sich normalerweise von kohlehydrathaltigen Substanzen,
z.B. von Strohfüllungen, in Zwischenböden von Gebäuden,
aber auch von Nahrungsmitteln, benagen aber durchaus auch
Textilien aus tierischen Materialien
kommen ca. 50 Tage ohne Nahrung aus
in den Zwischendecken der Stockwerke lebend, also zwischen der
Decke des einen und dem Fußboden des nächsthöheren Stockwerkes
Hausmaus (Mus musculus domesticus)
Aussehen
Körperlänge: < 12 cm
Gewicht: max. 30 g
Fell gräulich bis kaninchenfarben
Schwanz gleichlang oder länger als der Rumpf
Ohren: gross
Entwicklung
7 - 8 Würfe zu je 4 - 6 Jungen pro Jahr
daher bis zu 2000 Nachkommen pro Mäusepaar und Jahr möglich
!
Vorkommen und Bedeutung
ursprünglich höchstwahrscheinlich aus den Steppen Zentralsiens
stammend
beschränken sich meist nicht auf einen Bereich, sondern besiedeln
i.d.R. das gesamte Gebäude
Nahrungsmittel werden durch Urin und Kot ungenießbar gemacht
Gebrauchs- und Einrichtungsgegenstände werden durch Nageschäden,
Kot und Urin beschädigt
Überträger von Salmonellen, Typhus und der Weil´schen
Krankheit
durch Benagen von Kunststoffummantelungen elektrischer Leitungen
(PVC) Entstehung von Bränden und Lahmlegung EDV-vernetzter
Betriebsbereiche möglich
Dörrobstmotte (Plodia interpunctella)
Aussehen
Körperlänge: 7 - 10 mm
Flügelspannweite: bis zu 20 mm
körpernaher Teil des Vorderflügels ist hellgrau bis ocker-gelb
Spitze des Vorderflügels rot bis rotbraun mit blauen Querrillen
Hinterflügel: hellgrau
Entwicklung
200 - 400 Eier pro Weibchen
Daraus schlüpfen bei optimaler Temperatur nach 3 - 4 Tagen die
Raupen, die sich nach 2 - 3 Tagen aus Speicheldrüsensekreten
Röhren bauen, in denen sie sich ständig aufhalten
(bilden auf der Oberfläche des Substrates eine mehr oder
weniger zusammenhängende Gespinstschicht)
Larven sind weißlich, hellrosa oder gelb-grünlich mit rotbraunen
Köpfchen, fettig glänzend und nach mehreren Häutungen
ca. 13 mm lang
Verpuppung nach ca. 4 Wochen in einem etwa 7 mm langen Kokon,
der sich mit zunehmendem Alter immer dunkler braun verfärbt
Lebenszeit der Motte: ca. 1 Woche
Vorkommen und Bedeutung
Ihre Raupen befallen vor allem Getreide und Getreideerzeugnisse,
sowie Kakao und Schokolade, Nüsse, Dörrobst u.v.m.
Deutsche Schabe (Blattella germanica)
Aussehen
Körperlänge: 13 - 160 mm, hell- bis dunkelbraun gefärbt
Zwei parallele, schwarze Längsstreifen auf der Vorderbrust
Weibchen dunkler als Männchen mit breitem und hinten abgerundetem
Hinterleib
erste beide Larvenstadien mit dunkelbraun bis schwarz gefärbter
Brust und hellbraunem Streifen auf dem Rücken
spätere Larvenstadien heller
Entwicklung
innerhalb von 1 - 2 Wochen nach Begattung Entwicklung von 4 und
8 (im Mittel 5) Eibehältern (Ootheken) von 6 bis 9 mm Länge
und hell- bis mittelbrauner Farbe
Eibehälter werden von den Weibchen während der Embryonalentwicklung
umhergetragen
Entwicklung vom Ei bis zur geschlechtsreifen Imago: 2 - 3, selten
mehr als 7 Monate
mittlere Lebenserwartung der erwachsenen Tiere: 100 - 200 Tage
Vorkommen und Bedeutung
in Gaststätten, Großküchen, Hotelbetrieben, Krankenhäusern,
aber auch in (meist zentralbeheizten) Wohnungen, Wäschereien,
Supermärkten etc.
unter 4°C nicht mehr aktiv, obere Temperatur bei 42°C
meist in Verpackungen von Lebensmitteln (z.B. Wellpappe), in Palletten
und dergleichen, aber auch mit gebrauchten Elektrogeräten
(Kühlschränke, Fernseher, Mikrowellen usw.) in den
Wohnbereich eingeschleppt
Kontamination der Nahrungsmittel mit Kot, Kropfinhalt (Erbrochens)
oder Exkreten aus Speicheldrüsen stellt ein nicht zu
unterschätzendes Gesundheitsrisiko dar
Körperlänge: ca. 11mm, mittel- bis dunkelbraun gefärbt
Halsschild hell gerandet mit dunklem, rotbraunem, trapezförmigem
Fleck
zwei mehr oder weniger deutliche hellbraune Querbinden auf dem
Rücken
Weibchen mit kurzen Flügeln
beim männlichen Tier bedecken die Flügel den kompletten Hinterleib
und befähigen auch zum Fliegen
erste beide Larvenstadien mit dunkelbraun bis schwarz gefärbter
Brust und hellbraunem Streifen auf dem Rücken
spätere Larvenstadien heller
Entwicklung
Eibehälter werden von den Weibchen während der Embryonalentwicklung
kurz herumgetragen und dann mit einem Mundsekret an einer
Unterlage (z.B. Schrank oder Sessel) angeklebt
Entwicklung vom Ei bis zur geschlechtsreifen Imago stark temperaturabhängig;
bei normaler Raumtemperatur etwa drei Monate
sechs bis acht Larvenstadien; Dauer nochmal etwa drei Monate
Vorkommen und Bedeutung
hinter Bildern und abgelösten Tapeten, unter Tischen und Stühlen,
in der Polsterung von Möbeln, aber auch in Computeranlagen,
Fernsehgeräten, Akku-Ladestationen oder Toastern
als Nahrung dienen stärkehaltige Produkte wie Tapetenkleister
oder Büchereinband-Leim, aber auch
Nicht-Lebensmittel wie Nylonstrumpfhosen
Ameisen (Formicoidea)
Aussehen
Aufteilung des Körpers in drei Teile: den Kopf, gefolgt vom Mittelleib
(Mesosoma), an den sich nach einem kleinen Stielchen (Petiolus)
der bauchige Hinterleib (Gaster) anschließt
drei Beinpaare und zeitweise zwei Paar Hautflügel
zwei stark ellenbogenförmige, abgewinkelte Antennen
drei morphologische Formen unterscheidbar: Männchen, Weibchen
(Königinnen) und sterile Arbeiterinnen, welche wiederum
in weitere drei Subkasten aufgegliedert sein können
Entwicklung
soziale Organisation: staatenbildend; Hauptmasse der Individuen
sind in ihren Geschlechtsorganen weitgehend verkümmerte
Weibchen = Arbeiterinnen, daneben eine oder mehrere Königinnen
madenartige Larven liegen frei in den Nestkammern
nach Juvenilenentwicklung folgt Verpuppung mit und ohne Gespinst
zu fälschlicherweise "Ameiseneier" genannten Puppen
befruchtete Eier werden zu Königinnen, unbefruchtete zu Männchen
Vorkommen und Bedeutung
i.d.R. nützlich, da sie zahlreiche Pflanzenschädlinge vernichten
und ihren Platz in natürlichen Zerfallsprozessen einnehmen
als Holzschädling oder Lästling manchmal in Wohnungen oder
Häusern